Die Numisbriefe der DDR

Nur 9 Numisbriefe waren amtlich zugelassen

Update 29.8.2017

Jetzt wurde geklärt, wie viele amtliche Numisbriefe die DDR herausgegeben hatte: Neun.

Vergleichsweise häufig trifft man - beispielsweise im Internet - auf widersprüchliche Angaben zu den Numisbriefen der Deutschen Demokratischen Republik

Zunächst ist festzuhalten, dass es lediglich 9 DDR-Numisbriefe gibt, die tatsächlich amtlich zugelassen waren. Dies waren im Einzelnen:

  • Nr. 1 vom 16. Januar 1987: 750 Jahre Berlin (Kirche) mit 5 Mark DDR Nikolaiviertel
  • Nr. 2 vom 25. Juni 1987: 750 Jahre Berlin (Weltzeituhr) mit 5 Mark DDR Alexanderplatz
  • Nr. 3 vom 8. September 1987: 750 Jahre Berlin (Rotes Rathaus) mit 5 Mark DDR Rotes Rathaus
  • Nr. 4 vom 20. September 1988: Schiffer Compagnie Stralsund mit 5 Mark DDR Überseehafen Rostock
  • Nr. 5 vom 4. Oktober 1988: Solidarität mit 5 Mark DDR Internationales Apartheidjahr 1978
  • Nr. 6 vom 21. März 1989: Thomas Müntzer (Nr. 1) mit 5 Mark DDR Mühlhausen
  • Nr. 7 vom 4. April 1989: Erste Deutsche Ferneisenbahn mit 5 Mark DDR Erste Deutsche Ferneisenbahn
  • Nr. 8 vom 22. August 1989: Thomas Müntzer (Nr. 2) mit 5 Mark DDR Zwickau
  • Nr. 9 vom 6. März 1990: Museum für Deutsche Geschichte mit 5 Mark DDR Zeughaus

Ein zehnter amtlicher Numisbrief (vom 28. August 1990, 500 Jahre Postwesen) war zwar fertiggestellt, gelangte aber als offizielle Ausgabe nicht mehr in den Handel.

Häufig werden diese 9 amtlichen Numisbriefe in Angebotslisten oder Posten mit inoffiziellen vermischt - manchmal auch mit sogenannten halbamtlichen. Gelegentlich werden auch Numisbriefe mit rückseitigen Freimachungen, Versicherungshinweisen und ähnlichem gesichtet. "Dies sind Machwerke zum Schaden der Sammler und des Postwesens beider deutscher Staaten."

So sei etwa die rückseitige Freimachung der offiziellen DDR-Numisbriefe generell untersagt gewesen. Das Postministerium habe diese nie genehmigt. Die Rückseite diente vielmehr der Angabe des Absenders - nachzulesen in der jeweils gültigen Postverordnung der DDR.

Zur Beförderung ist zu sagen, dass sich die Auslieferung der amtlichen Numisbriefe oft um bis zu sechs Monate verzögerte. Briefe mit einem Stempelverzug von bis zu anderthalb Jahren können als normal gelten. Dies werde offenbar häufig falsch interpretiert.

Die künstliche Abwertung der Numisbriefe der DDR durch Händler und Katalogverlage ist unverständlich und beruht offenbar auf Unkenntnis der Sachlage und der jeweiligen Gegebenheiten. Die geringe Auflage spricht für sich. Schließlich gebe es nur einen postalisch gelaufenen Satz der elf Briefe.

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